Die Sache mit der werblichen Lüge

Angefangen hat alles mit Facebook. Und heute hat jedes Unternehmen nicht nur die Chance, selbst zum Medium zu werden – es hat langfristig gar keine andere Wahl, als in die Welt der Publisher einzutauchen! Zumindest sind wir davon überzeugt.

Das mit der Mündigkeit des Volkes ist so eine Sache: Sie schmeckt nicht jedem. Manchem Politiker soll eine zu hoch gebildete Bevölkerung schon ordentlich die Suppe versalzen haben, weshalb Qualitätsmedien das Prädikat „Fake News“ erhalten. Doch auch die klassische Werbung hat nicht so viel Spaß an kritischen Geistern. Und eines gleich vorweg: In den digitalen Welten ist die Differenzierung von Fehlinformation und relevanten Inhalten tatsächlich alles andere als einfach …

Aber bevor ich mich nun in gesellschaftskritischen Einzelheiten verstricke – stopp! Es geht hier echt nicht um Politik. Wohl aber darum, was im Hier und Jetzt alle, die in irgendeiner Art und Weise von Außenmeinungen abhängig sind, täglich umtreibt: Facebook, LinkedIn, Instagram – Social Media eben.

Wie wir wissen, hat mit diesen Möglichkeiten eine neue Medien-Ära begonnen.

Plötzlich kann jeder Mensch zum Publisher werden. Kann Informationen verbreiten, die sonst verborgen geblieben wären. Oder einfach mit interessanten Gedankenspielen aufhorchen lassen, die vermutlich kein klassisches Medium publiziert hätte.

Neues Zeitalter der Aufklärung

Das ist grundsätzlich eine schöne Sache. Gleichzeitig aber – auch das wissen wir – fallen damit Barrieren, gehen medienethische Grundsätze verloren und findet Gedankengut einen Weg an die Öffentlichkeit, das lieber beim jeweiligen Absender verbleiben sollte. Bekommen also (bewusste) Lügen statt kurzer Beine große Reichweiten.

Großes TROTZDEM: Die Tatsache, dass die Monopolstellung klassischer Medien aufgebrochen wird, bietet – sofern man mit diesem Umstand verantwortungsvoll umgeht – Unternehmer*innen völlig neue Chancen (siehe auch –> hier)!

Aber alles der Reihe nach. Wenn man so will, ist mit den Optionen der digitalen Welt ein neues Zeitalter der Aufklärung angebrochen. Wir werden ständig mit Hintergrundinformationen zu den unterschiedlichsten Themen gefüttert, können diese auch jederzeit aktiv finden. Fazit: Wenn wir Inhalte stets auch auf ihre Seriosität hin abklopfen, bevor wir sie glauben, kann uns niemand – weder Politiker noch Marke – mehr etwas vormachen.

Dies stellt aktuell die gesamte Werbewelt auf den Kopf. Denn: Die Sache mit der werblichen Lüge wird ganz schnell zum Bumerang, der sich heute eben Shitstorm nennt. Konsument*innen können jederzeit hinter die Kulissen blicken, sofern diese nicht besonders gut getarnt sind. Gleichzeit aber können wir Unternehmer*innen eben diese neue Transparenz anfangen zu verstehen – und selbst Teil davon werden.

Dank digitaler Blogs wird jeder zum Publisher

Kurz gesagt: Wir können Konsument*innen unterstützen. Wir können ihnen möglichst viele Hintergrundinformationen über unsere Produkte, unsere Arbeitsweisen und unsere Expertisen offensiv bereitstellen. Weil wir eben selbst dank digitaler Werkzeuge wie Online-Magazinen (Blogs) oder Social Media-Kanälen jederzeit zu Medien werden können.

Somit können wir ganz gezielt Themen kommunizieren, von denen wir der Meinung sind, sie seien für unsere Zielgruppe interessant und relevant. Wir haben endlich die Chance, den Menschen zu erzählen, was wir in unserer jeweiligen Branche wirklich machen. Eben genau das ist es, was wir unter „Content-Kommunikation“ oder „Content Marketing“ verstehen.

Es ist im Grunde schlichtweg ein neues Tool, das mehr und mehr die Aufgabe übernimmt, potenzielle Kund*innen von Produkten oder Dienstleistungen zu überzeugen. Weil eben das Etikett „neu“ schon lange nicht mehr reicht, bedarf es mehr. Muss der Wissenshunger unserer Zielgruppe mit mehr als nur einem Wort oder einer knackigen Phrase gestillt werden.

Echte Kompetenz wird wahrgenommen

Was Menschen aber sehr wohl verstehen, ist, dass Unternehmen naturgemäß in ihrem Fachgebiet über besondere Kompetenzen verfügen. Wem es innerhalb eines Fachbereichs nun gelingt, höchstmögliche Kompetenz auszustrahlen, der wird somit einfach auch mehr Erfolg haben. Der wird mehr Kund*innen akquirieren und bestehende besser an sein Unternehmen binden können.

Vereinfacht ausgedrückt: In Zeiten, in denen es von allem zu viel gibt, wird das Wesentliche wieder wichtig – die Expertise.

Und diese lässt sich eben nicht oder nur sehr bedingt in klassischer Werbung vermitteln. In journalistisch aufbereiteten Inhalten allerdings sehr wohl. Und das ist einer der wesentlichsten Aspekte bei der Arbeit mit realen und nicht werblichen Inhalten: Der redaktionelle Hintergrund ist essenziell. Wer sich Content-Kommunikation auf seine Fahnen heften möchte, darf eben nicht dem Irrglauben erliegen, statt Werbung nun eben Werbetexte zu publizieren.

Vergessen Sie Ihr Logo

Wer von Content-Kommunikation profitieren möchte, muss vielmehr lernen, lieber einmal zu oft auf seinen Markennamen oder sein Logo zu verzichten als einmal zu wenig. Wer das aber über einen gewissen Zeitraum betreibt, der wird erleben, dass sein Unternehmen ernster genommen wird und seine Geschäftspartner*innen mehr geworden sind.

Zum Abschluss noch ein kurzes Rechenbeispiel: Mit dem Budget für ein einziges Inserat in einer großen Tageszeitung kann ein Unternehmen im Bereich der Content-Kommunikation schon richtig viel bewegen! Und wer diese Tatsache konsequent weiterdenkt, wird langfristig lieber auf den eigenen, nachhaltigen Inhalt setzen, der obendrein ernster genommen wird und somit effizienter wirkt. Das bedeutet, das in naher Zukunft Werbebudgets in Content-Budgets umgewandelt werden, was am Ende dazu führen wird, dass jedes Unternehmen, das mit seinen Kund*innen in Kontakt bleiben will, zum eigenen Publisher werden wird. Zum Verlag eben.

Fazit:
Weil klassische Werbung nicht mehr ernstgenommen wird, sind Unternehmen langfristig dazu gezwungen, ernsthaften Content zu erstellen, der sich mit der eigenen Materie intensiv und hochwertig befasst. Das kostet zwar Geld, ist aber im Gegensatz zu den meisten Werbemaßnahmen nachhaltig und effizienter.
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